• 2 Weissenkirchen fertig7 web
    2 Weissenkirchen fertig7 web
  • 3 Weissenkirchen fertig4 web
    3 Weissenkirchen fertig4 web
  • 4a Weissenkirchen fertig3 web1
    4a Weissenkirchen fertig3 web1
  • 5 Weissenkirchen fertig5 web
    5 Weissenkirchen fertig5 web
  • 1a Weissenkirchen fertig1 web
    1a Weissenkirchen fertig1 web
 
  • 2 Weissenkirchen fertig7 web
    2 Weissenkirchen fertig7 web
  • 3 Weissenkirchen fertig4 web
    3 Weissenkirchen fertig4 web
  • 4a Weissenkirchen fertig3 web1
    4a Weissenkirchen fertig3 web1
  • 5 Weissenkirchen fertig5 web
    5 Weissenkirchen fertig5 web
  • 1a Weissenkirchen fertig1 web
    1a Weissenkirchen fertig1 web
 
Wehrkirche Weißenkirchen
, Neugestaltung des Altarraums von Julie Hayward [ show text ][ hide text ]
Ausgangspunkt und Zentrum der Neugestaltung des Presbyteriums ist der Altar.
Der Altar greift das Thema des Tischtuches auf, das im letzten Abendmahl und der Eucharistie eine wesentliche Rolle spielt. Der Stoff verwandelt sich hier in ein Material das schwebt, von einer unbestimmten Kraft getragen wird, und zugleich fließt. Zwei gegensätzliche  Bewegungen, nach oben und nach unten, werden im Altar vereint.
Der Altar verbindet in den zwei Bewegungen Geist und Materie, Spiritualität und das mit dem Menschsein verbundene Leid. Der Altar symbolisiert die spirituelle Kraft durch welche die Gegensätze zeitweise überwunden werden ohne dass die Bodenhaftung verloren geht. Die Falten hängen, schweben und fließen zugleich. Durch den gotischen Bogen vor dem Presbyterium wird die nach oben strebende Bewegung unterstützt. Die Gegenbewegung wird durch das Schwarz des optisch schweren, barocken Hochaltars unterstrichen. Der Altar wurde aus Aluminium gegossen und anschließend beschichtet.

Das Thema „Tuch“ wird im Ambo wieder aufgegriffen weiter abstrahiert und die Falten von der Vertikalen in die Horizontale umgelegt. Es fällt vom Lesepult zu Boden und rollt sich dort ein. Formal erinnert dieses dadurch auch an frühe Schriftrollen, die ersten Schriftformen des Alten Testaments. Der Ambo bezieht sich weiters auf die Form der Kanzel - welche ursprünglich der Ort der Verkündung war und mit dem Ambo in den Altarraum verlegt wurde. Die Aluminiumfarbe wird hier mit dem betongrauen Material der Kirchenbänke verbunden.

Der Priestersitz bildet mit dem Ambo eine optische Einheit. Das Tuch/Band und Faltenthema wird auch hier weitergeführt. In Form eines Sessels „fließt“ das Tuch über eine Ministrantenbank zum Hauptaltar. Der Priestersitz ist dadurch leicht erhöht. Zwei Sitzgelegenheiten links und rechts des Priestersitzes sind für die Hauptministranten vorgesehen.
Der Priestersitz ist wie der Ambo und der Altar  in Aluminiumfarbe gehalten und verbindet sich formal mit den Ministrantenbänken. Auf allen Sitzflächen wird ein gleichfarbiger Filz aufgelegt.

Die Bewegung beginnt beim Ambo. Indem dieser über die Treppe hinunter- oder hinaufrollt schafft er eine Verbindung von den Gläubigen zum Altarraum. Die Energie entfaltet sich im Altar und durch den Verlauf des Priestersitzes wird weiter eine Verbindung zum Hauptaltar hergestellt.
Steht man mittig vor dem Altar, verschwindet durch die Perspektive der Priestersitz mit der Ministrantenbank und teilweise sogar der Hochaltar. Der neue Altar tritt so in den Vordergrund der Wahrnehmung.

Ergänzend wurden  die Altar- und der Osterleuchter, sowie der Schriftenstand und der Schrein für die heiligen Öle von der Künstlerin Julie Hayward gestaltet. Der Osterleuchter wurde formal aus der Linie des Ambos entwickelt und wie die Altarleuchter aus Aluminium gedreht.

Der Opferkerzentisch ist im Eingangsbereich unter dem Turm unter einem Kreuz positioniert - einem der optisch ruhigsten Bereiche der Kirche. Im Opferkerzentisch wird die Gestaltung der Ministrantenbänke wieder aufgenommen. Links und rechts befinden sich zwei Sandbecken, in welche die Kerzen, die im mittleren Bereich aufbewahrt werden, gesteckt werden können. In der gegenüberliegenden Nische, unter dem Fresko eines verweilenden Mannes wird derselbe Filz aufgelegt, wie auf den Ministrantenbänken. So kann man nach dem Anzünden einer Kerze hier etwas verweilen.

Der formal zurückhaltend gestaltete Schriftenstand wurde wie bisher positioniert. Ein kleines Tischchen als Ablage mit einem Magnetboard darüber wurde ergänzt. Der Schriftenstand sowie das Tischchen wurden aus dem selben Material wie die Ministrantenbänke hergestellt.
Der Schrein für die heiligen Öle ist in einer Nische hinter dem Weihbecken zu finden. Für die vorhandenen silbernen Gefäße wurde eine Schatulle nach dem alten Vorbild nachgebaut und in dem Schrein untergebracht.


Wehrkirche Weissenkirchen, Neugestaltung des Altarraums und Weiteres, 2022
Pfarrkirche Weißenkirchen, 3610 Weißenkirchen in der Wachau
Auftraggeber: Pfarrkirchenrat der Pfarre Weißenkirchen in der Wachau/ Diözesanbauamt St.Pölten,
Geladener Wettbewerb, realisiert